September

 

Noch sind alle Segel an den Rahen,
Noch ist die Reise nicht beendet,
Und doch riecht die Luft im Hafen schon nach Herbst. 

Das Rennen ist vorbei,
Die Hafenfeste sind gefeiert,
Das Schiff liegt allein heut an der Pier.

  ***

Auch wenn es noch eine Weile dauert,
Bis das Schiff in die Heimat fährt,
So fragt schon das Mädchen bange: aber du kommst doch zurück? 

Und er verspricht ihr: ich schreibe
Und außerdem, ich bleibe
Doch heute und morgen noch hier.

 ***

Und wehmütig lehnt einer am Deckshaus,
Ist schweigsam und still,
die Zigarette in der Hand schaut er auf die See. 

Denkt an die Frau, an den Sohn,
An die Heimat, die ihm so fremd
Und sehnt sich schon jetzt an Bord zurück.

 ***

Und die Jungen erzählen freudig:
Noch drei Häfen, dann ist es vorbei.
Der Reiz der Fremde ist verflogen, sie wollen heim.

Die Romantik, das große Abenteuer,
Das Einmal-in-Leben
War großartig, doch harte Arbeit zumeist.

***

Und der Alte steht auf der Brücke,
Er schaut auf die Jungen,
Die jetzt ganz selbstverständlich tun, was nötig ist.

Er denkt an das Frühjahr,
Als sie an Bord kamen,
Das erste Mal fort von Mama.

 ***

Und am Montagmorgen
Geht das Schiff fast
Unbemerkt hinaus in die See.

Es setzt keine Segel,
Es hat es nicht eilig,
Noch drei Häfen...

 

 

B.Beuse